Also eigentlich müsste der Titel des Blogs richtig „Die Herrin und der Herr der Ringe“ lauten. Aber da die Autokorrektur von Word das Wort „Herrin“ auf „Hering“ verbessern möchte und dann der Titel die bekannte Trilogie von J. R. R. Tolkien verfehlen würde, habe ich „Der Herr der Ringe“ gewählt und beziehe mich gleichzeitig auf die Floskel „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermassen für beiderlei Geschlecht.“.:-)
Ihr wisst worum es geht: unsere Eheringe. Auch hierüber lässt sich natürlich eine Story schreiben.;-) Wir sind nämlich nicht einfach zum Juwelier gegangen und haben uns zwei schöne Ringe bestellt, sondern wir haben uns unseren Hochzeitsklunker regelrecht verdient!
Der Herr der Ringe Teil 1: Die Goldwasch-Gefährten
Angefangen hat alles mit einer verrückten Idee, dass wir einen Teil des Goldes für den Ring selber aus dem Fluss waschen könnten. Gesagt getan. Wir haben im Napfgebiet einen Goldwaschkurs besucht (sehr empfehlenswert für Gross und Klein) und uns die Ausrüstung (Schaufel, Schleuse, Goldwaschpfanne) zum Goldwaschen gekauft. Nach einer professionellen Instruktion von Napfgolderlebnis haben wir mehrere Wochenenden im Fontannen-Fluss verbracht und Geschaufelt, Löcher gegraben, geschwitzt, Feuer gemacht und gegrillt, gechillt (aber wenig), mit anderen Goldsuchern gefachsimpelt, Unterschlupf vor Regen gesucht, weitergeschaufelt (bis ein richtiger Pool entstanden war), dem Bach gelauscht und fleissig Goldflitter ins Gläschen abgefüllt. Am Abend sind wir wie zwei alte Goldwasch-Gefährten müde ins Bett gefallen, um am nächsten Tag erneut unser Goldwaschglück zu versuchen. Schlussendlich hatten wir genügend vom 23-karatigen Reingold zusammen, um unsere Pläne zu verwirklichen…
Der Herr der Ringe Teil 2: Die zwei Ringe
Mit dem gewaschenen Gold sind wir ins Goldschmied-Atelier gegangen, wo meine ehemalige Nachbarin Claudia arbeitet. Sie hat uns professionell bezüglich Ringgrössen, Beschaffenheit und Form beraten. Wir konnten unsere eigenen Ideen einbringen und zusammen mit Claudia weiterentwickeln. So haben wir uns entschieden, das selbst gewaschene Gold im Innern des Rings in eine liegende 8 zu giessen. Die liegende 8 ist das Zeichen für Unendlichkeit und gilt als Ausdruck von „Einssein“ und steht für beständige Weiterentwicklung, den Ausgleich aller Dualitäten, Harmonie und Liebe (das alles sind Symbole für unsere Ehe). Zudem steht die 8 für unser Trau- und Heiratsdatum. In ihnen kommen nämlich zweimal die 8 vor (Traudatum 7.1.17: Tag + Monat 7.+1.=8; Jahr 17 1+7=8 sowie das gleiche Spiel nochmals beim Hochzeitsdatum 1.7.17). Check!
Im eintägigen Ringworkshop haben wir dann unter professioneller Anleitung von Claudia gegenseitig unsere zwei ganz persönlichen Eheringe gezogen, geglüht, gebogen, geschmiedet, poliert und wieder aufgerauht. Wir hatten grossen Spass dabei und sind begeistert vom Resultat! Nur bei der Ringgrösse war sich Fabienne noch nicht ganz sicher (ob er nicht doch eine halbe Grösse kleiner sein sollte) und hat den Ring gleich mitgenommen, um ihn eine Woche lang probezutragen.:-)
Der Herr der Ringe Teil 3: Die Rückkehr der fertigen Ringe
Für den Finish mussten wir die beiden Ringe noch im Atelier lassen. Zuerst hat Claudia mit grösster Sorgfalt unsere schwer verdienten Flussgoldflitterchen in die 8 auf der Innenseite der Ringe gegossen. Danach ging der Ring von Fabienne zum Fasser, wo er mit Steinchen verziert wurde. Auch hier für die Symbolik des Trau- und Hochzeitsdatums natürlich wieder zweimal 17 Steine.:-) Zum Schluss hat der Graveur dann noch unsere handschriftlichen Namen sorgfältig in den Ring eingraviert.
Wir konnten es kaum erwarten, als wir am 10.12.16 die fertigen Ringe abholen konnten. Wunderschön ist nur das Vorwort für die Beschreibung der einzigartigen, individuell gefertigten und mit ganz persönlichen Symbolen verzierten Ringe. Nun sind wir ready für den Ringaustausch an der zivilen Hochzeit.;-) Vielen Dank auch nochmals an Claudia für die professionelle Anleitung und die Geduld.:-)
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Die Gewinner unseres Wettbewerbs vom letzten Beitrag sind:
- Sabrina Hediger (1. Preis, 1 Übernachtung für 2 Pers. im AMERON Hotel Davos)
- Toni Fessler (2. Preis, 1 Übernachtung für 2 Pers. im AMERON Hotel Luzern)
- Fabian Höhener (3. Preis, Kirschenkernenkissen von AMERON Hotel)
Vielen Dank für eure Teilnahme!