Fabienne und ich machen uns am Samstag, dem 6.5.17, bereit für Bad Dürrheim, wohin wir alljährlich mit meiner Familie für ein Wellness Wochenende verreisen. Badehosen, Wandersachen, bequeme Kleider… alles eingepackt. Noch kurz checke ich das Email, welches ich anfangs Mai von meinem Daddy erhalten habe: Wir sollen um 09.15 bei meinem Bruder Leo sein, um gemeinsam hinzufahren, während die ältere Generation schon früher gehe, um am Morgen noch wandern zu können. Gegen Mittag wollen wir uns im Hotel zum Sprudeln treffen. Wir freuen uns auf ein gemütliches und entspanntes Wochenende… Diesmal hat Leo das Hotel organisiert (ich war letztes Jahr dran), also müssen wir uns um nichts kümmern.
Auch in Retrospektive war das Setup für das Überraschungs-Polterwochenende perfekt! Alle haben super mitgespielt und dichtgehalten: Mein Daddy ist gekonnt ausgewichen, als Fabienne ihn am Telefon wegen der Hotelbuchung fragte und ebenso, als ich ein paar Tage vor dem Wochenende mit der Idee kam mit ihm fahren zu wollen, damit Fabienne und ich auch am Samstagmorgen noch Wandern gehen könnten. Ruth, die Partnerin von meinem Daddy, hat ebenfalls clever das Thema gewechselt, als wir über ein Einweihungsfest gesprochen hatten, an welches mein Daddy gehen wollte, welches aber am besagten Samstag des Wellness-Wochenendes war. Und all die Freunde, die eingeladen waren, Fabiennes Mutter, die Geheimnisse nicht gut für sich behalten kann, sowie Ivo, mit welchem ich noch ein paar Tage vorher telefoniert hatte, haben sich nicht verschwatzt.:-) Fazit: Fabienne und ich hatten nicht die geringste Ahnung, dass nichts so war, wie es schien. Auch nicht, als Leo uns am Samstagmorgen, bevor wir losfuhren, sagte, wir müssen unbedingt noch kurz einen Umweg nach Stuttgart machen, um ein bestelltes Medikament in einer Apotheke abzuholen. Papa wäre schon informiert und wir träfen uns einfach etwas später. Hmm… na dann halt, ich kann ja im Auto noch etwas Schlafen…
OK, etwas komisch fand ich es schon, dass die Apotheke das Medikament nicht per Post versenden konnte – dies erwähnte ich auch paarmal im Auto – aber ohne, dass ich etwas geahnt hätte, denn Leo und Sarah haben sich gekonnt herausgeredet. In Stuttgart angekommen fanden wir die Apotheke natürlich nicht – trotz Navi des neuen Volvo XC90 von Leo. Das kann’s ja geben. Wir stoppen bei einem Ibis Hotel und Leo will reingehen, um nach dem Weg zu Fragen. Ich vertrete mir etwas die Beine – vielleicht finde ich die Apotheke ja um die Ecke. Just als ich zurück zum Auto komme, springen mir Janine, Liv, Martina, Simona, Michi, Ivo und Flat entgegen und rufen “Polterwochenende”! Etwas verdattert steigt auch Fabienne aus dem Auto und wir beide sind… überrumpelt.:-) Wir brauchen noch ein paar Momente, bis wir begreifen, dass Bad Dürrheim nur ein Vorwand war und wir nun ein Weekend mit Freunden in Stuttgart verbringen werden! Jetzt kann ich auch gut nachvollziehen, wie Fabienne sich damals beim Heiratsantrag gefühlt haben muss: Eine echt geglaubte Realität löst sich urplötzlich in Luft auf und wird durch ein neues Szenario komplett ersetzt.
Nach einem Rum + Coke stösst auch mein Kindergartenfreund Jey noch zu uns und wir machen uns auf zu Europas grösstem Frühlingsfest, wo wir uns bei perfektem Wetter (zuhause hat es noch geregnet) den ganzen Nachmittag vergnügen. Bei Geisterbahn, Achterbahn und freiem Fall werden alle Höhen-, Schreckens- und andere Ängste überwunden. Eine etwas mürrische Wahrsagerin charakterisiert Fabienne und mich perfekt und sagt uns eine blühende Zukunft sowie eine grössere Reise (unsere Flitterwochen?) voraus. Leckere Pommes, kandidierte Cashewnüsse, Currywurst, Crêpes und ab und zu ein Drink sorgen für unser leibliches Wohl (wenn wir Jey suchten, mussten wir nur bei den Essensständen schauen). Erfolgreich haben Liv, Janine, Ivo und Michi mit Basketbällen sowie Korken- und Luftgewehren geschossen (Fabienne und ich wurden mit Emojis überhäuft :-p). Wir treffen viele andere Poltergruppen und Fabienne und ich sind froh und dankbar, dass wir keine doofen Outfits tragen oder Spiele machen müssen (Danke an unsere Trauzeugen). Voller farbenfrohen Eindrücke kommen wir zurück zum Hotel und gleich geht’s weiter zum Italiener, wo wir köstlich essen und den Tag revue passieren lassen. In der Hotellobby gibt’s noch einen Schlummi und übermüde aber glücklich schlafen wir ein.
Da es am nächsten Tag regnet beschliessen wir nach einem ausgedehnten Brunch (also eigentlich hatte ich nach dem essensreichen Tag von gestern ja gesagt, dass ich am Morgen keinen Hunger mehr haben werde :-)) die Geheimnisse eines Escape Rooms zu lösen. In zwei Gruppen aufgeteilt versuchen wir nach einem Atomschlag aus einem Bunker zu entkommen und die Mysterien des Project Implossible Raumes zu lösen. Während die Gruppe der Braut den Raum mit Bravour meistert, scheitert meine Gruppe an der Komplexität des Kernreaktors. Wir hatten alle Spass – dabei sein ist alles! Noch voller Adrenalin vom Reality-Game, schönen Erinnerungen vom vergangenen Wochenende und etwas schlapp vom verfehlten Wellness 🙂 fahren wir zurück nachhause und blicken auf ein perfektes Polterwochenende zurück.
Herzlichen Dank an unsere Trauzeugen, Simona und Leo, für die perfekte Organisation und Planung, an Janine, Liv, Martina, Sarah, Jey, Ivo und Michi, dass ihr dabei wart und an alle, die dichtgehalten und mitgespielt haben, so dass Fabienne und ich eine gelungene Überraschung erleben durften!
Habt ihr auch schon einen tollen, lustigen oder peinlichen Polterabend erlebt? Schreibt eure Geschichte ins Kommentarfeld. Und teilt diesen Blogeintrag auf Facebook, wenn ihr ihn mögt!:-)